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AutorenbildMichael Felix Leopold

Zirkulatur des Dreiecks

Heute mal etwas früher aufgestanden, 7 h. Ich muss mich langsam wieder eingewöhnen, wenn am nächsten Montag dann der Wecker um 6:20 h dingdongelt. Ich setzte mich noch etwas unter die Kopfhörer und spiele zu Ambient- und Goa-Tracks, die ich auf der Backup-HD finde. Um 11 h gibt es wieder BodyAttack. Der Umbau unseres Wohnzimmers vom Kinosaal zur Turnhalle geschieht inzwischen in Windeseile. Siehe Zeitraffervideo.


Nach dem Zmittag gehen wir um 13:08 auf den Zug nach Dielsdorf. Unsere GAs sind seit Montag ja wieder gültig. In der Migros Grosseinkauf für Hannelore und Paul, und wie gehabt treffen wir sie auf dem Parkdach. In der Apotheke besorge ich uns noch zwei Zehnerpack Schutzmasken. Die Ersten überhaupt. Für den ÖV, für die Arbeit und für Martins Eltern. Beim Fleischli gibt es wieder zwei Nussgipfel, und dann machen wir uns auf nach Bachs, wo uns im Wald ein Rössli-Zweiergespann mit Kutsche überholt. Über dem gegenüber liegenden Wald, in der Anflugschneise, sehen wir tatsächlich ein Flugzeug. Wir winken und fragen uns, ob die „Turkish Cargo“-Maschine wohl eher Masken, Spargelstecher oder Flüchtlinge bringt. Von Bachs kommt auch unser Demeter-Joghurt her. Und den Bachser-Märt könnten einige Leser auch kennen. Ein charmantes Dörfchen mit einigen brisanten Geschichten. Frivoles auf höchster Ebene, munkelt man, ohne tiefer in die Details zu gehen. Scheint also nichts zu sein mit rechts-konservativen Vorurteilen hier auf dem Land.


Zurück gehts dann auf verschlungenen Pfaden (wir sind ja immer noch am Ausmalen der Karte und wollen möglichst viele Wege begehen), vorbei an einem Rohbären aus Holz (der Förster hat ihn erst mal in Form gebracht, und die Feinarbeit folgt wohl erst noch), während uns mehrere Traktoren überholen und kreuzen und jeweils eine minutenlang anhaltende Staubwolke bescheren, welche sich jedoch als fotografisch sehr nützlich und gelungen herausstellen sollten, da sie das Sonnenlicht wie Nebel brechen. Auch den Nazistein passieren wir noch einmal. Im Autofenster des Imkers, dessen Bienen wir jeweils am Bienenbrunnen beim Trinken bestaunen und der offenbar gerade zu seinen Bienen schaut (wir sehen nur die geöffnete Tür am Bienenhaus), albern wir mit unseren Spiegelbildern rum.


Auf der Flora-Ebene werden wir heute wieder mal reichlich beschenkt. So sehen wir bereits Feigen, Rosskastanien, Pfingstrosen, Nussbäume, Schwertlilien und Enzian, wie die Bilder bezeugen. Einen Eichelhäher erhaschen wir auch noch relativ nahe.


Nach dem Znacht probieren wir die zwei Gartenstühle auf der obersten Terrasse aus, die wir von Monique und Markus geschenkt bekamen. Sie sind, vor allem mit den Polstern, extrem bequem, und so geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen. Eine kleine Kreuzspinne rennt senkrecht zwischen uns hinauf in die Mitte ihres Netzes, wo sie das Seil, als Kügelchen zusammengerollt, neben sich platziert. Und ich dachte immer, die fressen dieses wieder auf. Bei einem anderen Netz, das im Gegenlicht und mit Blütenstaub übersät perfekt zu sehen ist, sehen wir die Fäden, welche ein Dreieck bilden, und das Netz, das sich rund darin einpasst. Spinnen beherrschen offenbar auch noch die Zirkulatur des Dreiecks.




















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1 Comment


Rolf Raess
Rolf Raess
Apr 22, 2020

Wieder wunderbar – allerdings zur Gedenktafel fällt mir ein: «die Kleinen erschiesst man – die Grossen lässt man laufen»: https://www.nzz.ch/schweiz/bunker-aus-dem-zweiten-weltkrieg-pfusch-im-reduit-ld.134054

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