Der zweitletzte Tag ist ein Tag zum feiern. Es gibt gleich drei Geburtstagskinder zu beehren. Nummer Eins ist Markus, unser Nachbar, der das Balkontischchen zimmert. Für ihn nehmen wir den „Stier“ auf, eine Komposition von Martin, umgeschrieben für Klavier und Flöte aus dem Werk „Zodiakos“ und ihm per Mail als Gruss verschicken. Nummer Zwei ist Rolf, der mit seinem triumphalen, metusalem’schen Alter von 84 Jahren oben aus schwingt. Nummer drei ist Verena aus unserem Wandergrüppchen, welche ihren 68. feiert. Wir treffen sie mit ihrem Freund Helmi in Affoltern, wo wir in der Migros einkaufen und wandern nach Höngg, wo wir Rolf treffen und auf dem verlassenen Schulhausareal Riedhof eine gedeckte Bank mit wunderschöner Aussicht und farbigen Glaswänden vorfinden, welche unser wohl durchdachtes, corona-spezifisches Zusammenkommen bestens ermöglicht. Rolf hat eine Rüeblitorte gebacken, und wir bringen den Kaffee mit. Alle haben ihre eigenen Tassen mitgenommen. Eine Lehrerin kommt vorbei, und wir kommen ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass sie die Nachfolgerin derjenigen Lehrerin ist, die dazumal genau hier Martin in der Unterstufe unterrichtete. Danach verlässt uns Helmi und wir spazieren zum Grünwald hinauf, wo wir Franziska und Urs vorfinden. In einem lichten Waldstück, auf einem abgesägten Baumstrunk, breiten wir unsere, ebenfalls corona-konformen, Häppchen aus und stossen auf Verena an. Wir sind schon fast etwas gewöhnt an diese Art zu feiern, so im winzigen Kreis und draussen im Wald. Zusammen begeben wir uns wieder nach Affoltern hinunter, wo wir uns verabschieden und noch via Bärenbohl nach Rümlang laufen. Auf dem Bahnsteig gönnen wir uns noch die Käse- (salty) und die Zwetschgenwähe (sweet).
Ein wunderschöner Sonnenuntergang begleitet uns die ganze Zeit, bis wir in Schöfflisdorf aus dem Zug steigen und den letzten Abend im Exil geniessen werden.
Vielen Dank - tolles Pandemie gerechtes Zusammensein - bleibt unvergesslich.