top of page
Suche
AutorenbildMichael Felix Leopold

Wenn der Nachbar einmal klingelt

Während dem Zmorgen klingelt es, und der Nachbar teilt uns mit, dass er nun anfange, unseren Vorplatz auszuebnen. Es war zwar mal die Rede davon, dass er es gerne tun würde, was uns natürlich noch so recht ist, aber wie und wann, darüber haben wir nie gesprochen. Man soll Reisende nicht aufhalten, und so lassen wir ihn gewähren. Schon am Mittag stellt sich heraus, dass er zu wenig Sand hat, um die Senkungen aufzufüllen. Und so fragt er in der Nachbarschaft herum und schleppt allen Sand herbei, den er nur auftreiben kann. Nur, auch das reicht nicht, und so werden wir wohl noch bis Anfang nächste Woche mit einem Loch vor der Haustüre auskommen müssen. Aber das hat Tradition in dieser Siedlung. Da haben wir schon Löcher ausgehoben, die waren dann monatelang „in Betrieb“, sogar mit einer provisorischen Brücke zum Eingang und einem Geländer!

Zum Zmittag gönnen wir uns die 6 Wachteleier, die wir uns gestern so hart verdienten. Ich staune ob der harten Haut, die unter der weichen Schale lauert und dafür sorgt, dass nun viele kleine Schalenstückchen mit in die Bratpfanne bröseln. Wenn man die Eier erst aufschlägt und dann mit einem Messer etwas aufschneidet, geht es besser. Aber es ist noch nicht befriedigend. Ob es wohl ein spezielles Werkzeug dafür gibt? Zusammen mit dem Gorgonzola-Steinpilz-Risotto und dem Feta-Spargel-Grüner-und-Eisberg-Salat und einem Lauch-Sellerie-Süppchen ein köstliches Mahl.


Das Wetter ist irgendwie nicht so toll. Es bläst die Bise und ist bedeckt, und nur allmählich, erst nach dem 2. Nachmittags-Kaffee, und nachdem ich fluchend ein Tesa-Fliegengitter zusammengebastelt habe, raffen wir uns noch etwas auf zu einem Spaziergang. Der Wald beim Äschlimann und Brändli (wir erinnern uns), wo vor zwei Wochen noch braune Einöde herrschte, ist nun ein grünes Paradies. Unterhalb des Bienenbrunnens sehen wir bereits Wiesensalbei, und eine Thuya würgt nach Hundekot aussehende Zäpfchen hervor. Zu Dutzenden. Sie riechen jedoch ziemlich neutral.


Wir machen uns einen schönen Abend und essen vorher noch die Resten vom Mittag, welche nun noch fast besser schmecken. Dabei fällt uns der schmale, pilzförmige Schatten der Designerlampe auf dem Klavier auf, den die goldene Abendsonne auf die Wand wirft, obwohl die Lampe von uns aus gesehen sehr breit ist.







26 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Neuer Blog

Ab sofort werde ich einen neuen Blog erstellen, der bei meinem Provider gehostet wird. Es würde mich freuen, dich wieder dabei zu haben!...

Endodrinn

Feste feiern

1 Comment


Rolf Raess
Rolf Raess
Apr 21, 2020

So täuscht man sich… als Jules und ich den Boden unter seinem Swimming-Pool ausebnen wollten, bestellte Jules 8 m³ Sand. Ich sagte du bist verrückt…  Es war keine Schaufel zu viel.

Like
bottom of page