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AutorenbildMichael Felix Leopold

Saumässiges Schwein

Heute zeigen wir uns wieder von der routinierten Seite. Um 12 h gibts virtuelles Yoga zu sechst. Um halb drei Einkauf im Bioladen. Zwei volle Säcke für uns und einen für Martins Eltern.


Etwas Mathematik und die Erkenntnis, dass wir hier in der Schweiz wohl mit einem blauen Auge davongekommen sind, lassen uns erschaudern. Stand heute ist, dass von den insgesamt 800 Intensiv-Pflegebetten die Hälfte davon, also 400, besetzt sind. Wer sich nichts denkt, könnte wohl zum Schluss kommen, dass das ja kein Probem sei, denn die Hälfte der Betten sei noch frei. Dem ist aber nicht so. Hätte man, während die Ansteckungsrate noch exponentiell war, also am 19. März, nur ein paar wenige Tage länger gewartet mit den Massnahmen, dann hätten wir heute alle 800 Betten besetzt. Es war also gerade so fünf vor Zwölf, keineswegs früher. Wir hatten saumässiges Schwein. Denn so etwas im Voraus zu planen ist völlig unmöglich. Die Länder ringsum zeugen davon. Aber ich höre sie schon, und z.T äussern sie sich bereits jetzt und frotzeln gegen die leeren Betten, und haben einfach keine Ahnung, diese einfachen, armen Seelen.

Ein kleiner UDU tut uns, auf das alles, gut. Es duftet, trotz der bisigen Kälte, betörend von den Bäumen und Blumen her. Und auch die Farben werden von Tag zu Tag mehr. Endlich wage ich mich auf die Schaukel, die an einem hohen Baumast befestigt ist und geniesse das langsame Schwingen. Vorbei am Brunnen, wo die Bienen aus dem Moos Wasser saugen und noch kurz zum Teich, der aber voller Blütenstaub und nicht besonders fotogen ist. Ein Süsskartoffeln-Lauch-Mascarpone-Currytofu-Gericht und etwas Musik machen im Sonnenuntergangslicht rundet den Abend ab.









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2 Comments


Michael Felix Leopold
Michael Felix Leopold
Apr 15, 2020

Die Schweiz ist schlimmer dran? Wo sind denn die überfüllten Spitäler und die Massengräber? Ja, es stimmt, die Schweiz hat eine hohe prozentuale Anzahl Infizierter. Aber wir haben auch ein einigermassen gut vorbereitetes Gesundheitswesen. Vor allem die Spitäler haben früh reagiert und genügend Plätze bereitgestellt.

Die Schweiz hat aber auch eine Infiziertenrate, die seit einer Woche wieder rückläufig ist. Dies insbesondere, weil sich die Bevölkerung fast ausnahmslos und vorbildlich an die dringenden Empfehlungen des Bundesrates gehalten hat.

Auch die USA haben eine rückläufige Infiziertenrate, aber das marode und kaputtgesparte Gesundheitswesen macht sich nun bemerkbar. In den Hotspots, z.B. New York, sind 1% infiziert. In der Schweiz sind es 0.3%. Beispiel für New York (so wie du es vorgerechnet hast):


CH –>…


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Rolf Raess
Rolf Raess
Apr 14, 2020

Ich bin verwirrt… Überall werden die USA als scheusslich vom Coriona-Virus gebeutelt dargestellt. Meine einfache Rechnung zeigt, dass die Schweiz schlimmer dran ist (Momentaufnahme – 14. April 2020):


CH –> 25'000 Infizierte bei 8'000'000 Einwohnern.

USA –> 500'000 Infizierte bei 335'000'000 Einwohner. Faktor: 335/8 = 42 (ca.) 500'000 Infizierte / 42 = 11'900 Schluss: die Schweiz hat 2 x mehr auf Einwohner gerechnet… so what?

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