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AutorenbildMichael Felix Leopold

Pink Supermond

Mond. Vollmond. Supermond. Pink Supermond. Was auch immer, unser steiniger Begleiter ist und war schon immer wieder, seit alters her, Grund für dies und das. Er muss herhalten für Schlafstörungen. Andere richten ihre wichtigen Operationen danach. Es wird gepflanzt und Haare geschnitten, wenn er günstig steht. Etc. etc. Er muss für so viel herhalten. Ich finde ihn einfach nur schön und mache ein paar Fotos. Am Morgen dann, kurz nach 7 Uhr, steht er blass und pink hinter der Hochspannungsleitung am Horizont. Danach noch etwas ins Bett zurückkuscheln, hmmmmmm.

11 Uhr, Meeting mit Chef und Mitarbeitern. Nichts Neues, ausser die Info, dass die Werkstatt nun Teile herstellt, die in den Spitälern benötigt werden: Gesichtsschütze gegen Tröpfchen. Und der Hinweis, man solle jetzt besonders aufpassen, denn noch nie sind so viele Infizierte unterwegs gewesen wie jetzt. Ja, das grosse, allumfassende Thema, das uns alle in den Bann zieht. Ja, die Neuinfizierten pro Tag sinken. Langsam, gaaanz langsam. Die Gesamtzahl jedoch steigt immer noch. Die der Hospitalisierungen werden erst noch folgen, und die Totenzahlen ebenfalls. Spitäler sind hierzulande gut gerüstet, haben endlich vorgesorgt und werden es voraussichtlich ohne Engpässe handeln können. Wenn man aber den Blick auf die Welt richtet: Oh weh oh Graus! Exponentialkurve in Reinstform. 1.5 Millionen Infizierte (Dunkelziffer 10 - 20 Mal höher), 87’292 Tote. Und die Kurve steht erst am Anfang. Wenn die erste Welle über die Welt geschwappt ist, wird sie mehrere Millionen Tote unter sich begraben haben. Die Mortalität ist in Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und England zwischen 10% und 12 %, in der Lombardei sogar 18%! Von wegen „nur eine Grippe“! Aber man muss auch heute, nachdem man seit Wochen nur noch über dieses eine Thema berichtet, immer noch erklären, was „exponentiell“ bedeutet, aber es wird nicht wahrgenommen. Österreich will bereits nach Ostern die Beschränkungen lockern, und auch hierzulande drängelt die Wirtschaft. Dieser Schuss kann noch böse nach hinten los gehen.


Am Nachmittag sitzen wir vor dem Haus in unseren Liegestühlen auf der Wiese. Die Nachbarn ringsum tun es uns gleich, und wir fühlen uns wie im Club Mediterranée. Nur das Meer fehlt den einen. Uns eigentlich nicht, wir sind zufrieden mit dem, was wir haben. Wir bringen noch einen Salat zu Martins Eltern und spazieren, natürlich an unserem Weiherlein vorbei, durch den Wald Richtung Osten. Dorthin, wo der Brändli und der Äschlimann wohnen. Das sind die Codenamen für frühere pyromanische Entsorgungsaktionen, wie man im Dorf munkelt. In einem mittelgrossen Bogen zurück, dem Sonnenuntergang entgegen. Die Zweite Hälfte der Spaghetti-Soya-Bolognese wartet auf uns, welche wir gierig und mit Hochgenuss auf der Terrasse runterschlingen.





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