Wieder mal zmörgelen draussen, auf dem frisch gemachten, geraden Verbundstein-Platz. Er ist zwar noch nicht ganz fertig, aber es hat genug Platz, um sich an das neue, horizontale Gefühl zu gewöhnen.
Nach dem Grosseinkauf fürs Wochenende, Zmittag, und Kaffee mit Casparini-Cornet machen wir uns auf zu einer speziellen Wanderung im Wald. Dort gibt es nämlich Ringwege. Einen Äusseren und einen Inneren und noch ganz viele andere. Martin hat eine raffinierte Route gezeichnet, die wir nun ablaufen, so dass wir jeweils nur kleine Verbindungsstücke zweimal passieren, ansonsten aber sehr effizient die Karte „ausmalen“, in Form einer immer enger werdenden Spirale, um eine Mitte herum. Meditativ. Auf Lateinisch heisst ja „Meditari“ „um die Mitte herum gehen“. Ich nenne die Wanderung „Meditarium“. Mitten im Wald, am Wildsaukopf, finden wir einen sonnenbeschienenen Baumstrumpf, der uns genau zwei Sitzplätze mit Salontischchen bietet. Genial! Es ist knochentrocken, und der ganze Wald ist mit Blütenstaub übersät, so als wäre er paniert. Wir haben herausgefunden, dass die Tannen schuld daran sind. Im Quartier haben wir sie nämlich auf frischer Tat beim Absamen erwischt, siehe Video. Wir begegnen hunderten von kleinen Eichenbäumchen, die schon einen kleinen Miniwald bilden, und an einem frischen Abbruch, wo zwei riesige Blöcke abgebrochen sind, und Efeustämme, die fast so dick sind wie die ihrer Kletterwirte. Beim Weiterlaufen kommen wir an der einzigen Person vorbei, die wir in diesem Stück Wald sehen: Einem Bauern mit Traktor, der diese schönen, runden 1-Ster-Bündel wickelt. Ich fragte mich schon die längste Zeit, wie diese Objekte hergestellt werden, die da überall an den Wegrändern rumliegen. Wir kommen ins Gespräch und er meint erst, wir hätten uns verlaufen. Wir klären unseren autischtisch anmutenden Plan auf und reden dann über den Wald (seiner enthält viele Eichen und hat kaum Sturmschäden, im Vergleich zu anderen Gebieten in der Nähe), die fehlenden Flugzeuge und den Handyempfang (ich habe keinen, er schon) und ob das der Grund sei, dass sich sonst kaum jemand hierher verirrt. Seine Gesprächigkeit lässt erahnen, dass er wirklich nicht viel Kontakt hat, hier im tiefen Wald. Unser Weg führt uns an unerwarteten Heidelbeersträuchern vorbei, wir sehen diverse Rehe und einen Baum, der von Ameisen geräuschvoll zu einem Ameisenhaufen umgebaut wird (siehe Video), und erspähen noch einen Blick hinab auf die Wattwiler Höfe, bevor wir uns dann in einer Dreiviertelstunde nach Hause zurück begeben.
Wieder wunderbar… insbesondere die Ameisen. Ich habe auch viel Staub in Höngg – nicht vom Verkehr – lol – sondern von den Bäumen entlang des Boombach-Waldes - toll (wenn man Allergiefrei ist)!