Haarsträubend

Beginn der 4. Lock-Down-Woche. Prognose: Strahlender Sonnenschein bei 20 °C, für die ganze kommende Woche. Das heisst Shorts! Pünktlich auf Ostersonn- & Montag soll es kühler und regnerischer werden. Den Bundesrat dürfte das freuen. Denn sein grösster Horror ist, dass es über Ostern schön ist und alle ins Tessin fahren. Keine gute Idee, immer noch nicht. Ja, es gibt immer noch Unken die rufen und hallen durch die Timelines, die sich lauthals beschweren, gehässig über ihre erlittenen Einschränkungen wettern und dass alles eine reine Panikmache sei und wie das ihnen auf den Sack gehe. Ich finde das ziemlich panisch, wie die daherreden, und nicht nur die Pschylogen erkennen darin stereotypisches Verhalten. Nicht falsch verstehen, ich schaue nicht auf diejenigen herab, die nicht damit klar kommen mit sich und was rings um sie abgeht. Ich finde aber, dass die, die so rumproleten, eher eine Gefahr für die Gesellschaft sind, und will das auch gesagt haben. Der Aufruf, die junge Gesellschaft durchseuchen zu lassen, entspricht dem Tatbestand der Körperverletzung, indem man andere mutwillig einem Virus aussetzen will. Und das geht z.T. ja schon Richtung Volksverhetzung, wenn derart zum Ungehorsam gegen die Obrigkeit aufgerufen wird. Ausgerechnet jetzt, wo diese mal etwas richtig macht, oder zumindest Vieles.

Kaffeerunde mit Isabelle und Martin von der Arbeit. Wir tauschen uns aus, wie wir die Zeit verbringen und dass wir nicht viel fürs Geschäft machen können. Wir erfahren, wie es in der Vorstadt aussieht mit Menschenansammlungen und erzählen von unseren leeren Wäldern auf dem Land.

Um 12 h gibt es das 7. Yoga virtual in wieder eher bescheidenem 5er-Kreis. Dann gibt es eine kulinarische Neuentdeckung aus Süsskartoffeln, Lauch, Räuchertofu mit Leinsamen, Rahm und Reibkäse. Das ist ja fast zu lecker um wahr zu sein!

Wir entscheiden uns für ein erweitertes UDU: Schleinikon - Ehrendingen - Niederweningen. Wir wundern uns über die weissen Mistelfrüchte, welche wir so noch nie wahr genommen haben und bestaunen die weiss erblühten Birnbäume. Auf einer Abkürzung finden wir an einem Bachbord noch einigermassen frischen Bärlauch und hamstern nochmals ein paar Hände voll. Der Weg verweidet und wir kommen an einen unheimlichen Bauernhof, wo gerade etwa 200 Kühe in Reih und Glied im halboffenen Stall gefüttert werden. Der Weg hätte uns geradewegs zwischen den Kühen und dem Nachbargebäude hindurchgeführt, doch ein Traktor versperrte den Weg. Mit gesträubten Haaren wenden wir, laufen über ein Brücklein, hinauf Richtung Strässchen. Doch das ist noch durch ein getreidespriessendes Feld versperrt, so dass wir einen Umweg machen müssen, während vom Hof her kratzende, durch Mark und Bein fahrende Geräusche heraufschallen, als möchte der Bauer uns damit fortjagen. Er hat Erfolg. Hungrig zu hause angekommen, gibts frische Bärlauch-Curcuma-Rahmsosse mit feinen Vollkornspaghettis und dem Rest vom Mittagsmenü als „Gruss aus der Küche“.