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AutorenbildMichael Felix Leopold

Blütenhonig, Wachteleier & Buntspecht

Der letzte Montag des LockDowns im Exil bricht an. Windig ist es, so dass wir erst zum Zmittag draussen sitzen, eingepackt in kuschliges Vlies. Die Rosmarinkartoffeln mit Thymian-Spiegeleier schmecken köstlich, und ebenso der grüne Salat mit Spargeln (aus dem Garten von Martins Eltern), Feta und etwas geraffelte Karotte.

Wir entscheiden uns, so nach Niederweningen zu laufen, dass wir wieder ein paar Wege auf der Karte rot einfärben können. Als erstes steuern wir den Erlenhof an, wo feiner Blütenhonig unter der Erle angeboten wird. Von oben her kommen wir nach Schleinikon, wo wir Silvia vom Bioladen und Goni zu einem Physical-Distancing-Talk treffen. Ihre riesigen, blühenden Rosmarin-Stöcke beeindrucken uns sehr, ebenso ihre Geschichten über die Nachbarschaft, die sich, was Autolärm anbelangt, durchaus mit den Stadtzürcher-Posern vergleichen lässt. Aber auch Gutes berichten sie über ein Männerpaar, das im zweiten Hausteil wohnt und welches bedauerlicherweise wohl in Bälde ins Tessin dislozieren werden, und dass gegenüber im Feld nun Biolandbau betrieben wird, vom berühmten Müller in Steinmaur, von dem ein Sohn hierher geheiratet hat.

Über verschlungene Pfade neben elektrifizierten Weiden gehts gen Bucher-Ernst-Bauernhof. Ernst singt im Männerchor, den Martin lange Jahre lang dirigierte, und ist immer noch ein gern gesehener Freund. Er ist auf dem Hof am Arbeiten, zusammen mit seiner Frau, zwei Söhnen und einer Tochter. Zuerst dürfen wir hinter dem Haus unseren mitgebrachten Kaffee und die Chia-Guezli mit Schokolade geniessen und unterhalten uns danach noch intensiv und interessant mit und untereinander quer durch die Themen dieser Welt.


Aus der Botanik lernen wir heute die Amerikanische Roteiche (die noch grün ist) und die Berg-Ulme mit ihren seltsamen, grünen und buschigen Blütenständen. Verschiedene Flieder, Salomonssiegel und ein Cornaceae-Gewächs, das ich vom Steiner’schen Garten der ETH Hönggerberg her kenne, begegnen uns ebenso wie langsam verblühende Magnolien. Und immer noch blühen die intensiv duftenden, goldgelben Rapsfelder, die nun weitherum um die Wette leuchten.


In der Nähe der Kirche Niederweningen gibt es einen Hofladen, der Wachteleier verkauft. Dies ist das Ziel des Tages, denn letztes Mal, als wir hier vorbei kamen, hatten wir keine Zeit, da wir den Zug nicht verpassen wollten.

Als krönender Abschluss sehen wir einen hämmernden Buntspecht, der, endlich mal nicht versteckt und gut sichtbar, sich an einem Baum zu schaffen macht. Ich kriege ihn bestens vor die Linse und filme ihn. Doch oh Weh, oh Graus, ist der Film dann auf dem Speicherchip einfach unauffindbar. WTF! Oh, ah, nach diverser Pröbelei konnte ich den Film doch noch mit „Fotos“ aus der Kamera rauskitzeln und bearbeiten. Ganz unten ist er nun also zu sehen :-)














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1 Comment


Rolf Raess
Rolf Raess
Apr 20, 2020

Wunderschöne Aufnahmen – gekonnt – Digital hat die Fotographie erschwinglich zur Blüte gebracht… Der bisherige Exil-Rapport von Euch M&M ist ein Bijou – auch dem bösen Virus sei Dank.

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